Erlenmattpark Basel
Park und Plätze für ein neues Stadtquartier

Auftrag aus internationalem städtebaulichen Ideenwettbewerb im Jahr 2001, 1. Preis

Das Projekt

Gegenstand des internationalen städtebaulichen Wettbewerbes war die Neuplanung des ehemaligen DB-Güterbahnhofareals (DB-Gbf-Areal) mit einer Fläche von 19,21 Hektaren im Stadtteil Kleinbasel (rechtes Rheinufer), nachdem die Deutsche Bahn dieses Areal für ihren Betrieb nicht mehr benötigt.

Zwischen den bestehenden Quartieren und dem neuen Teil der Stadt vermitteln urbane öffentliche Aussenräume. Die umgebenden Quartiere werden über eine spannungsvolle Abfolge von Aussenräumen mit dem Erholungsraum an der Wiese verbunden. 4 differenziert ausgeformte Aussenräume ermöglichen klar auffindbare Adressen: 1. «Stadtatrium» 2. «Stadtplatz» 3. «Stadtterminal» 4. «Parkinseln» im Zentrum. Dies lässt das Güterbahnhofareal als eigenständigen und doch verwobenen Stadtteil von Basel erkennbar werden.

Ungefähr hundert Jahre lang wurde das ehemalige Güterbahnareal als Infrastrukturfläche für Industrien genutzt. Früher grau, von Geleisen, Beton- und Asphaltflächen geprägt und überlagert vom rangierenden Schwerverkehr entsteht für Jung und Alt ein grüner, wachsender, mit Lebendigkeit erfüllter, neuer Lebenraum.

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Präsentationsplan

Präsentationsplan

Sprache als Gestaltungsmittel

Gestaltungsmittel
Sprache

Die Anforderungen und Begehrlichkeiten an die neuen Aussenräume sind enorm. Sie sind gleichzeitig Adressen in der Stadt, Pausenraum für Arbeitende, gemeinschaftlicher Aussenraum der Quartierbewohner und Durchgangsort für Erholungssuchende im Naherholungsgebiet Lange Erlen. Auch die Forderungen nach Naturschon- und Naturschutzflächen werden erfüllt. Im weiteren spielt der Park im Transformationsprozess des ganzen Stadtteils eine wichtige und unterstützende Rolle, da er als erstes gebaut wird und als «Humusaufbereiter» belebende Zwischennutzungen zulässt.

Erlenmattpark - Weg entlang der Hochmatt

Seine Bedeutung für die Identifikationsbildung bei der Bevölkerung im Quartier ist gross. Basis dieser Qualitäten sind die Erdmodellierungen mit den Bauminseln, die als solide und robuste Grundstruktur eine nachhaltige Entwicklung des Parks und somit auch des Quartiers ermöglichen.

Erlenmattpark - Träumerholz

Für den Erlenmattpark sind drei oder vier Bauetappen vorgesehen. 2011 wurde die erste Etappe mit dem Stadtatrium und den ersten beiden Bauminseln mit der Spielwiese abgeschlossen. Damit wurde früh eine hohe Aussenraumqualität für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner sicher gestellt. Die zweite Phase wurde 2015 fertig gestellt.

 

Film Wassersäulen

Die Wassersäule mit verschiedenen Düsen ist eine von uns entworfene Sonderanfertigung, die Sie bei uns bestellen können. Nehmen Sie für weitere Informationen mit uns Kontakt auf.

Preise, Auszeichnungen, Medien

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https://www.srf.ch/sendungen/kontext/aus-der-brache-auferstanden-neu-gestalteter-stadt-raum
Zur Seite des American Architecture Prize

2013 wurde der Erlenmattpark mit dem Schulthess Gartenpreis ausgezeichnet. Die Broschüre zum Preis enthält zwei Texte von uns. «Gestaltung als Ausdruck des Beziehungsgefüges» beschreibt Aspekte unseres Vorgehens bei der Planung des grossen Parkes. «Der Gestaltungsprozess ist eine Auseinandersetzung jenseits des Geschmacks. Wir entwickeln ein Verständnis für Prozesse, indem wir uns über Fokus, Substanz und Form klar werden und Schritt für Schritt zu einer neuen Form gelangen. Das heisst, wir hören zu, wir recherchieren, wir ordnen Meinungen und Sichtweisen, Körper und Räume, setzen sie in Beziehung zueinander und konfigurieren. In der Auseinandersetzung mit Dimensionen und Massstäblichkeiten suchen wir eine Kohärenz, einen Sinnzusammenhang, der im Detail ebenso wie im Grossen Ganzen zum Ausdruck kommt.

Es ist ein Werten und Integrieren von Wünschen und Vorstellungen für eine qualitätsvolle Raumvielfalt: In der Stadt auf engem Raum entstehen so Regenerations- und Ressourcenräume für Mensch und Natur.»

Der zweite Text ist ein Interview mit Karin Salm. Darin geht es um landschaftliche Qualitäten in einem Umfeld von Verdichtung, um grosse Projekt-Zeitspannen, um Vernetzung in der Ökologie und vieles mehr.

Im September 2016 unternahm SRF Kultur einen Spaziergang mit Raymond Vogel durch den Erlenmattpark. Der Beitrag kann in der Sendung «Kontext» nachgehört werden.

Ebenfalls 2016 wurde das Projekt im Rahmen des «American Architecture Prize» ausgezeichnet. Der Erlenmattpark in Basel gewinnt Bronze in der Kategorie «Public» und Gold in der Kategorie «Urban Design».

Projekt:
Auftrag aus internationalem städtebaulichen Ideenwettbewerb 2001, 1. Preis


Jahr:
2007 Parkteil und Stadtatrium Baueingabe
2010-2011 Realisierung 1. Bauabschnitt Park und Stadtatrium Total 12 Mio.
2016 Realisierung 2. Bauabschnitt 1.5 Mio. Bis 2023 Realisierung 3. & 4. Bauabschnitt.

Auftraggeber:
HPA des Kantons Basel-Stadt und Stadtgärtnerei & Friedhöfe Basel, Vivico Real Estate GmbH, Frankfurt

Team:
Wettbewerb Raymond Vogel Landschaften und Ernst Niklaus Fausch Architekten Aarau Zürich und Stadt-Raum-Verkehr Zürich